Die Bundesrasseshow Schottisches Highland Pony

Tiefer Nebel liegt über dem Land. Die grünen Hügel in der Ferne sind kaum zu erkennen. Alles wirkt ein wenig grau, die Kleidung ist feucht, obwohl es nicht regnet. Irgendwo im Nebel zeichnen sich kräftige Ponys mit langen Mähnen ab. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man, wie sie mit ihren Menschen arbeiten. Dann erklingt Musik von einem Dudelsackspieler. Männer in Kilts und Frauen in Tweeds erscheinen.

Du denkst, ich beschreibe eine Szene in Schottland? Dann muss ich dich enttäuschen. Genau so begann der Morgen am 05. Oktober 2024 in Hofgeismar.

Die IG Highland Pony lud auf die Reitanlage des Reitvereins Hofgeismar zur 14. Bundesrasseshow ein.

Der ganze Tag sollte im Zeichen Schottlands und der Highland Ponys stehen. So passte das Wetter perfekt (dennoch freuten wir uns, als später die Sonne herauskam).

Währenddessen durfte ich auch meine Pferderomane und Trainingstagebücher präsentieren.

Begonnen hat das Event mit einem kurzen Feldgottesdienst und der Einstimmung in den Tag mit Musik eines Dudelsackspielers. Danach begann auch schon die Show: Die Ponys wurden zunächst an der Hand der Richterin vorgestellt, die extra aus Schottland anreiste, um die Ponys zu beurteilen.

Nach Alter und Geschlecht geordnet, wurden die Pferde im Schritt und Trab, sowie im Seitenbild präsentiert, sodass beurteilt werden konnte, wie sehr sie den Rassemerkmalen entsprechen. Dabei fiel bereits auf, wie unterschiedlich die Ponys waren.

Vielseitige Ponys, vielseitiges Programm

Nicht nur sind die Ponys unterschiedlich groß, unterschiedlich kräftig und haben unterschiedliche Farben, sie zeigten sich auch sehr vielseitig in seinen Nutzungsmöglichkeiten. Nur eines hatten fast alle gemein: Eine gewissen Ruhe und Gelassenheit, die sich über die ganze Veranstaltung legte.

In der Mittagspause erfuhren die Besucher*innen viel über die Hintergründe des Highland Ponys, warum es alles können und nichts brauchen durfte und was es mit dem Sattel auf sich hat, das das Pony auf dem Foto trägt. All das erzählte der schottische Besucher Ruaridh Ormiston, dessen Familie eine lange Geschichte mit den Highland Ponys hat. Unterstützt durch Martin Haller, der als Übersetzer fungierte, konnten so alle diese besondere Geschichte erleben und bestaunen.

So erfuhren wir, dass die Ponys für die Hirschjagd verwendet wurden und sogar Soldaten in die Schlachten führten.

Großbritannien hat zwar viele eigene Pferderassen, wie die Dartmoor Ponys, Hackneys, Shetlandponys oder Clydesdales, aber das Highland Pony ist die größte und schwerste britische Ponyrasse. Heute gilt es als robust und genügsam. Dabei erreichen sie Widerristhöhen von 132 bis 148cm und zeichnen sich durch eine tiefe Brust, eine lange, schräge Schulter und kräftige Gelenke aus. Gewünscht sind außerdem eine starke Menschenbezogenheit, Arbeitswille und Ausgeglichenheit. Dadurch eignen sich die Ponys für verschiedenste Disziplinen, wie das Fahren, die Dressur, das Wanderreiten oder auch das therapeutische Reiten.

Very British

Passend zum Thema des gesamten Tages, gab es für mich zur Stärkung schwarzen Tee mit Milch und hausgemachte Shortbread Kekse. Natürlich in Hufeisen-Form und sehr lecker!

Immer wieder ertönte Musik aus dem Dudelsack über die Anlage und durch die passende Kleidung der Anwesenden konnte man das Gefühl bekommen, einen Ausflug nach Großbritannien gemacht zu haben.

Und auch die Kleidung und Ausrüstung von Reiter und Pferd spiegelten das zu einem großen Teil wider.

Für uns in Deutschland ungewöhnlich: Viele der Ponys wurden ohne Satteldecke oder Schabracke geritten. Und auch die Sperrriemen, die man häufig an Sportpferden sieht, suchte man hier vergeblich.

Gelebter Pro Pferd Gedanke

Während der gesamten Show war zu spüren, dass die Ponys als Partner verstanden wurden. Es herrschte eine angenehme Stimmung zwischen Pferd und Mensch und das zeigte auch das Ende der Show. Eigentlich waren am Nachmittag noch weitere Turnierdurchgänge geplant, doch das Jump and Run (ein Hindernislauf auf Zeit) wurde abgesagt, um die Ponys zu schonen. Denn viele von ihnen waren durch die vielen Reize bereits ausreichend ausgelastet. So wurde im Sinne der Pferde entschieden und die Veranstaltung zu einem positiven Ende gebracht.

Meine erste Schleife

Für mich gab es am Ende noch eine kleine Überraschung:

Obwohl ich mittlerweile bereits seit 20 Jahren mit Pferden zu tun habe, habe ich in meinem ganzen Leben noch keine einzige Schleife bekommen. Ich bin noch nie selbst auf einem Turnier gestartet und so habe ich mich ziemlich gefreut, als ich eine der Schleifen geschenkt bekam. Und das, ohne auch nur ein Pony dabei gehabt zu haben. 😀

Das müsst ihr mir erst mal nachmachen! Die Schleife bekommt jedenfalls einen Ehrenplatz.

Ich kann nur empfehlen, die Augen für die nächste Highland Pony Veranstaltung offen zu halten. Informationen dazu gibt es zum Beispiel auf der Facebookseite der IG Highland Pony. Und wer Lust hat, im nächsten Jahr einen Roman über Schottland und seine Highland Ponys zu lesen, sollte jetzt noch nicht wegklicken:

Ein Buch über Schottland und seine Highland Ponys

Auch, wenn ich schon im November 2023 damit begonnen habe, einen Roman zu schreiben, der auf der Isle of Skye spielt und die schottischen Highland Ponys beinhaltet, dauert es leider noch ein wenig, bis ich Lesende gedanklich in die Highlands entführen kann.

Im Rahmen des Communitybuch-Projekts habe ich auf Instagram unter dem #bookstagrammadecarinawriteit dazu aufgerufen, dass meine Follower*innen wichtige Punkte ein meinem Manuskript mitbestimmen können. Im Herbst 2025 soll dann endlich der fertige Roman (oder zumindest der erste Teil) erscheinen.

Wenn du das nicht verpassen möchtest, um die Geschichte über die Highland Ponys lesen zu können, melde dich am besten zu meinem Newsletter an.

Einen kleinen Video-Beitrag zu dem ganzen Tag findest du hier:

@carinawarnstaedt

Ein kleiner Recap zu meinem Tag auf der Bundesrasseshow der schottischen Highland Ponys. 😊 Kennt ihr die Rasse? #equestrian #pferdeliebe #pferdemädchen #pferdetiktok #pony

♬ Originalton – Carina Warnstädt Autorin

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