Der Roman „Der Supergaul“ von Helene Bockhorst ist wirklich etwas besonderes.
In dem Buch erleben wir Berenice, ihres Zeichens Tierkommunikatorin, wobei sie nur mit Pferden „kommuniziert“ und sehr genau weiß, dass sie ihre Kundschaft anlügt. Doch damit kommt sie gut klar, denn es beschert ihr ein sehr angenehmes Leben und ist ein profitabler Job.
Doch alles ändert sich an dem Tag, an dem sie sich den Kopf anschlägt und das Pony Alvin plötzlich wirklich mit ihr spricht. Und Alvin hat einen Auftrag für die Protagonistin: Sie soll herausfinden, was mit seinem Pferdefreund passiert ist – denn der ist definitiv nicht mehr der Gleiche wie vorher.

Kein Pferdebuch?
Ausgewiesen als „kein Pferdebuch“ gibt es doch sehr viele Szenen mit Pferden, bei denen man merkt, dass die Autorin Ahnung von der Materie hat. Wer mag, kann ihr also auch einiges lernen.
Gleichzeitig ist es definitiv kein reines Pferdebuch. Es enthält Elemente eines Krimis und eines Liebesromans, hat viel Tempo, Humor und einige Slapstick-Momente. Wer mag, findet aber etwas zum Nachdenken.
Ich finde, es ist eine einzigartige Mischung.
Hat mich da jemand ins Buch geschrieben?
Beim Lesen habe ich mich einige Mal sehr ertappt gefühlt (keine Sorge, ich biete keine Tierkommunikation an, bei der ich so tue, als könnte ich mit Pferden sprechen), aber es gibt doch einige Parallelen: Die Protagonistin hat zwei Isländer und ein Shetlandpony in ihrem eigenen Stall (nur der Paddocktrail macht mich neidisch), vertraut der evidenzbasierten Medizin und macht am Ende eine Ausbildung zum pferdegestützten Coaching.
Ja, huch? Das könnte doch ich sein! Okay, vielleicht nicht ganz, aber ich fand die Parallelen dennoch lustig.
Aber jetzt weiter im Text!
Das Leseerlebnis
Berenice verstrickt sich immer wieder in Lügengeschichten, lustige Situationen und den ein oder anderen romantischen Moment mit dem Tierarzt, der eigentlich nichts von ihrer Arbeit hält. Dabei gibt es Schockmomente, Krimielemente und richtigen Slapstick Humor.
Und so hofft und leidet man irgendwie mit Berenice, kann sie verstehen, obwohl sie sich teilweise doch wirklich in unglaublich blöde Situationen hineinmanövriert.
Was mich anfangs ein wenig irritiert hat, war der Aufbau des Buches: Es hat viele kurze Abschnitte und Kapitel, wenn man so will, aber nirgends findet sich ein Hinweis darauf, dass es neues Kapitel beginnt (außer, dass es eben auf einer neuen Seite anfängt). Die Abschnitte sind auch nicht unbedingt immer abgeschlossene Szenen – das hat mich anfangs irritiert, aber als ich mich daran gewöhnt hatte, konnte ich wirklich schnell durch die Seiten fliegen.
Es macht auf jeden Fall Spaß, das Buch zu lesen und wer die Autorin kennt, hört förmlich hin und wieder ihre Stimme – denn einige Sätze sind so typisch für sie formuliert, dass sie genau so auch auf der Bühne erzählt werden könnten.
Mir hat es sehr gut gefallen!
Die Hard Facts zum Buch
- Der Supergaul von Helene Bockhorst* (Hier geht es direkt zu Amazon)
- Erscheinungsdatum: 27.07.2024
- ullstein Verlag
- 270 Seiten
- Erschienen als Taschenbuch (12,99€), eBook (9,99€) und Hörbuch
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