Achtsamkeit ist das große Thema des Buches „Mindful Riding – Sieben Lektionen für mehr Pferdeglück“ von Antonia Schwarzkopf aus dem Verlag Müller-Rüschlikon, womit es natürlich wunderbar auf diesen Blog passt.

„Mit Freude beim Pferd“: Entschleunigung, tiefgehende Ruhe und mehr Empathie – das verspricht der Klappentext.

Achtsamkeit ist etwas, mit dem ich mich sowohl bei den Pferden, als auch in meinem unpferdischen Alltag viel beschäftige. Durch dieses Buch ist mir aber noch einmal klar geworden, wie weit ich in dieser Hinsicht schon gekommen bin. Wo ich gestartet bin und wo ich jetzt stehe. Das war eine schöne Erfahrung, da man trotz allem schnell in diese zielgerichtete Denkweise herein kommt, dass man auch im Hinblick auf die Achtsamkeit noch mehr erreichen will (was irgendwie beim Schreiben ziemlich paradox klingt, aber vielleicht wisst ihr ja trotzdem, was ich meine). Das also nur als meine persönliche Erfahrung.

Das Buch ist sehr liebevoll gestaltet, mit schönen stimmungsvollen Bildern und Zitaten. Dabei gibt es viele schöne Details, wie zum Beispiel Beschreibungen und Darstellungen von Yogaübungen auf den Innenklappen.

Zusätzlich ist es gegliedert in sieben Unterthemen (Gegenwärtigkeit, Freundlichkeit, Offenheit, Vertrauen, Urteilsfreiheit, Geduld, Freude). Man kann es sehr flüssig lesen und es hat einen angenehmen, ruhigen Ton. Ein bisschen so, wie man sich Meditation und Achtsamkeit vorstellt, aber nicht übertrieben. Man fühlt sich angesprochen, ohne dass man das Gefühl hat es wird einem etwas aufgezwungen. Im Gegenteil: Man bekommt Vorschläge. Denkanstöße. Übungen. Die man annehmen kann – oder eben nicht.

Was mich ein wenig irritiert hat war die Ansicht bezüglich Pferden in der Persönlichkeitsentwicklung. Und zwar hieß es, dass das Pferd kein Coach ist und nicht für unsere Persönlichkeitsentwicklung oder Therapie zuständig ist. Und es auch kein Spiegelbild unserer Selbst ist, weil es eben ein eigenständiges Lebewesen ist, das nicht instrumentalisiert werden soll. Dem würde ich persönlich in Teilen widersprechen. Es ist weder Coach, noch für etwas zuständig. Kann aber für beides eine wunderbare Bereicherung sein.

Und das geht auch ohne dass das Pferd dafür nicht mehr als Lebewesen und eigenständige Persönlichkeit wahrgenommen wird. Ganz unabhängig vom „professionellen“ Coaching kennen glaube ich sehr viele Pferdemenschen das Gefühl, dass das Pferd die eigenen Emotionen sehr stark spiegelt – und wie gut man daraus lernen kann. Das würde ich auch als Persönlichkeitsentwicklung ansehen. Und das sagt das Buch irgendwo auch aus, deswegen fand ich diese Aussagen etwas irritierend. Vielleicht habe ich sie aber auch nur falsch aufgenommen.


Außerdem fiel mir auf, dass ich durch den Titel „Mindful Riding“ einen viel viel stärkeren Fokus auf das Reiten erwartet habe. Darum ging es aber eher am Rande. Hauptsächlich gab es sehr viel Input über Achtsamkeit und viele tolle Übungen, die man in den Alltag (mit Pferd) einbinden kann. Mir persönlich hat es so sogar besser gefallen als wenn es die ganze Zeit um das Reiten gegangen wäre. 😊 Trotzdem könnte man ggf etwas anderes erwarten.


Ich habe mich und meine Ansichten zum Zusammensein mit Pferden in dem Buch total wiedergefunden. Hätte ich es vorher unbedingt alles Achtsamkeit genannt? Wohl nicht. Vielleicht braucht es diesen Titel nicht für jeden. Wahrscheinlich hilft er aber auch vielen. So oder so glaube ich, dass sich viele mit einer „Pro Pferd“ Einstellung in dem Buch wiederfinden und es für viele ein schöner Anstoß ist. Wer mit Achtsamkeit, Entschleunigung und Meditation aber so gar nichts anfangen kann, wird mit dem Buch vermutlich nicht glücklich werden.

Hard Facts zum Buch:

Titel: Mindful Riding: Sieben Lektionen für mehr Pferdeglück* (hier geht es direkt zu Amazon)
Autorin: Antonia Schwarzkopf
Erschienen am: 30. März 2022
Seitenzahl: 160
Verlag: Müller-Rüschlikon

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