Düstere Krimis und Reitsport passen nicht zusammen? Und wenn, dann nur, wenn es eine Parodie ist? Anna Castronovo zeigt, dass es auch anders geht und macht nebenbei auch noch auf wichtige, tierschutzrelevante Themen aufmerksam! Sie ist bereits seit vielen Jahren Fachjournalistin für Pferde und man merkt sowohl ihr Wissen über Pferde generell, als auch die Recherchearbeit, die in ihre Bücher geflossen ist.
Band 1: Black Night
„Black Night“ ist der erste Fall von Kommissarin Anne Moll. Eher zufällig stößt die Polizistin zunächst auf etwas, das später zu ihrem Fall wird, denn ihre Tochter macht sie auf einem Reitturnier auf Ungereimtheiten aufmerksam.
Der Fall, der sich daraus entwickelt, ist spannend und man will wirklich wissen, wie es weitergeht. Die Ermittlungen finde ich sehr angenehm und nicht zu lang beschrieben, es geht mehr um die Charaktere und die Taten als die Polizeiarbeit.
Besonders dadurch, dass die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, gibt es einen sehr ganzheitlichen Blick. Man erfährt sehr viel und gleichzeitig kann man miträtseln, wer der Täter ist.
Man merkt im Buch sehr gut, dass die Autorin Ahnung von Pferden hat. Sie bezieht mehrfach Stellung zu Themen, die im Pferdesport leider relevant und gerade aus Sicht des Tierschutzes sehr wichtig sind. Auch das Thema rund um das Klonen der Tiere wirkt sehr gut recherchiert. Beim Lernen erfährt man nebenbei also viel interessantes über Pferde und Genetik, ohne dass es trocken wird.

Band 2: Stutenblut
Der zweite Teil für Anne Moll ist noch spannender und noch düsterer als der erste. Wieder geht es um einen Skandal in der Pferdewelt, doch dieses Mal ist alles noch verstrickter als zuvor.
Das Buch hat mir sehr, sehr gut gefallen. Wieder ist es Anna Castronovo gelungen, einen sehr guten Krimi zu schreiben, der nicht nur temporeich und spannend ist, sondern gleichzeitig auch ans Herz geht und aufklärt.
Die Polizistin Anne ist mir sympathisch, weil sie so unperfekt ist. Ich konnte richtig mit ihr fühlen – egal ob es um ihre pubertierende Tochter, ihren Ex-Mann oder die neu aufkommenden Gefühle für einen anderen Mann geht.
Erneut bekam man durch die wechselnden Perspektiven im Buch einen sehr tiefen Einblick und ein dreidimensionales Bild. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und man kann ihre Motivationen sehr gut nachvollziehen. Gleichzeitig schafft die Autorin es, nur so viel zu erzählen, wie es braucht – ohne dabei zu viel zu verraten. Es bleibt also bis zum Schluss spannend und die Zusammenhänge wurden wirklich gut aufgeklärt.
Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, war allerdings die kritische Auseinandersetzung mit dem Tierschutz. Von der Massentierhaltung über den Fleischkonsum, das Bio-Label und Tierversuche bis hin zu dem brisanten Thema Blutstuten, das sich über all die vorher genannten Themen hinweg spannt. Die Autorin schafft es hier, das alles in die Handlung einzubauen, aufzuklären und sicher auch den ein oder anderen zum Nachdenken anzuregen.
Das einzige was mich etwas verwundert hat, war die Tatsache, dass Anne für ihre Tochter so schnell ein Pferd kauft. Hier erschien es mir nicht ganz so realistisch, dass sie sich im Vorfeld so wenig damit auseinandersetzt, was das für sie bedeutet (auch finanziell) und so schnell zustimmt.
Auf einen Blick
Black Night* (Hier geht es direkt zu Amazon)
- ISBN: 978-3738646856
- 280 Seiten
- Taschenbuch: 13,99€
- eBook: 3,99€ oder bei Kindle Unlimited
Stutenblut* (Hier geht es direkt zu Amazon)
- ISBN: 978-3741252754
- 320 Seiten
- Taschenbuch: 13,99€
- eBook: 3,99€ oder bei Kindle Unlimited
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